Die Hochkultur Ibbenbürens

29.03.2017

Wenn mich jemand von weiter entfernt fragt, wo ich herkomme und ich Ibbenbüren als Antwort gebe, wird oftmals erst mit der Beschreibung: ,,Donots, Scheune" deutlich, was gemeint ist. Doch mitten aus der Seele der ibbenbürener Punkrock-Kultur "Scheune" gerissen, sehen wir uns an dieser Stelle gezwungen, eine Band vorzustellen, um deren Dienste für verschwitzte Mosh-Pits in engen Räumen zu würdigen. Die Punkrock-Geschichte aus Ibbenbüren spricht ohnehin schon Bände, wenn man wie zu Beginn die Donots erwähnt. Dennoch ist mit The Unexpected dieses Stück Geschichte in ibbenbürener Kreisen gekonnt fortgeschritten. Dass Sie damit ein großes Erbe antreten, stört Sie ganz und gar nicht - das stört eigentlich niemanden. Mit Ihrem 2015 erschienenem Debut-Album Building Harbours war ein aussagekräftiger Startschuss gefallen, der verlauten ließ, dass etwas geiles losgetreten wurde. Etwas, wo man als ibbenbürener Musikfan erneut stolz drauf sein kann.

So vielseitig wie Punrock per sé auch sein mag, wird für die meisten Ibbenbürener klar sein, das ist DER Punkrock, unser Punkrock. Dieses einzigartige Gemeinschaftsgefühl, wie es in Ibbenbüren rund um die Scheune und die Punk-Szene bestellt ist, stärkt den Musikern den Rücken und lässt Sie wissen, dass egal wo Sie eine Show spielen, Leute aus Ibbenbüren immer dabei sind und die Band unterstützen. Bei den Jungs von The Unexpected wird aber direkt deutlich, dass nicht nur irgendeine Ibbenbürener Punkband spielt, sondern etwas das so ehrlich ist, dass man für einen ganz kurzen Moment vergisst, wie Punkrock in Ibbenbüren vorher war.

Intro: Extracting Demon. Selbst wenn man ohne jegliche Vorahnung im Publikum steht, wird man von dem starken Sound mit einem Knall aus Bass und Schlagzeug sowie giftigen Gitarren direkt inhaliert und auch bis zum nächsten Bierholen nicht mehr losgelassen. Der Gesang von Steffen Ruwe und Bassist Dennis Lehmann leitet einen perfekt durch die ekstatische Welt des Punk und lässt einen schnell merken, dass die Worte von Kurt Cobain ,,Punk is freedom" tatsächlich stimmen. Laut, powervoll und sauber - dient wahrscheinlich am ehesten als Beschreibung, wie die fünfköpfige Band ihr Set durchspielt. Die stark eingesetzte Abwechslung zwischen klassischem Punk-Shouting und melodischem Gesang kombiniert mit den Drums und Gitarren, lassen richtigen Punkfans keine Fragen offen. Da wird eben so oft vergessen, in was für kleinen Kulissen man sich in der Regel befindet. In Ibbenbüren spielt das aber keine Rolle, man kennt sich. Das Gefühl, direkt gegenüber von der kleinen Bühne der Band zu stehen, macht das Punkfeeling noch lauter und intensiver - und ganz wichtig: den Mosh-Pit wilder. Da ist es gar nicht so tragisch, dass Punkrock-Shows in Ibbenbüren für gewöhnlich nur eine halbe Stunde bis 45 Minuten dauern. Denn wenn man alles richtig gemacht hat, kann man sich nach der Show in ein Sauerstoffzelt einweisen lassen. Unsere Hausaufgaben für Euch, die Ibbenbürener Hochkultur des Punkrocks lernen und da dürfen The Unexpected allen voran auf keinen Fall fehlen!

                                                                                                                                  Von Alan Sander

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